Neulich habe ich beim Durchstöbern meiner Kritzel-Bücher-Kiste eine erstaunliche Entdeckung gemacht.

Ich habe die Bücher, die ich vollendet habe, nie gezählt, sondern einfach eines nach dem anderen in der Kiste verstaut. Doch vor ein paar Tagen zählte ich sie…

In den vergangenen ZEHN Jahren habe ich insgesamt ZWANZIG Zeichen-Projekte vollendet, in denen verschiedene Skizzenbücher, Zeichenhefte, Leporellos oder auch Streichholzschachteln gefüllt wurden! ♥

Die Projekte waren sehr unterschiedlich.
Manche dauerten einen Monat und beinhalten tägliche Zeichnungen.
Andere Bücher dienten mir als Zeichentagebuch und ich füllte über ein halbes Jahr immer wieder eine Seite, wenn ich Zeit und Muße hatte.
Wiederum andere Projekte begleiteten mich durch Urlaubs- oder Ferienzeiten, wo ich mich intensiv einem bestimmten Thema oder einer Herangehensweise widmete.
Und es gab auch Projekte, die einzig und allein dazu dienten, dass ich in sehr geschäftigen Zeiten, in denen ich kaum zum Malen oder Zeichnen kam, wenigstens einmal täglich kurz Stift und Papier in die Hand nahm, um „dranzubleiben“.

Diese vielfältigen Kreativ-Projekte begeistern mich sehr.
Wenn ich ein neues Zeichenbuch oder -heft anfange, fühlt es sich an, als würde ich mich auf eine Reise begeben, auf ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang.
Ich habe vielleicht eine Projekt-Idee oder eine vage Vorstellung davon, was ich in das Buch bringen möchte, doch WAS GENAU dabei entstehen wird und wie das fertige Buch aussehen wird, das zeigt sich erst am Ende der Reise.
Es ist spannend und aufregend, sich auf eine derartige Reise einzulassen. Ich wachse jedes Mal ein Stück über mich hinaus. Ich lerne Neues. Ich finde neue Wege. Ich staune über neue Möglichkeiten. Und ich habe Freude am kreativen Ausdruck.

Außerdem ist jedes dieser Bücher ein Gefäß, das meine Empfindungen, Gedanken und Erlebnisse aus einer bestimmten Zeit meines Lebens in sich trägt.
Wenn ich auf eine Buchseite blicke, reise ich in den Moment zurück, in dem ich diese Seite gefüllt habe. Ich erinnere mich ziemlich gut daran, wie ich mich zu dieser Zeit gefühlt habe. Dies ist ein sehr schöner und kreativer Weg, wertvolle Augenblicke und Erlebnisse aus dem eigenen Leben in Bildform zu bewahren.

Und noch etwas: Das Füllen eines Zeichenbuchs ist immer auch eine Übung in Disziplin. Es erfordert Durchhaltevermögen, ein Buch von der ersten bis zur letzten Seite zu füllen.
Selbst wenn uns eine Seite nicht so gut gefällt oder wir das Gefühl haben, mit einer „misslungenen“ Seite haben wir das ganze Buch „versaut“, so gilt es dranzubleiben und weiterzumachen. Auch das Stolpern ist Teil einer Reise. In jedem Abenteuer gibt es sogenannte Missgeschicke. Sie gehören dazu und sind kein Grund, die Reise abzubrechen. Genauso wie eine Buchseite, die nicht unseren Erwartungen entspricht, kein Grund ist, ein Buch-Projekt aufzugeben.

Falls Ihr ebenfalls Lust auf ein Buch-Projekt habt oder noch auf der Suche nach dem für Euch stimmigen Projekt-Rahmen seid, habe ich eine Liste (siehe unterhalb des Fotos!) angefertigt, in der ich Euch meine 20 Bücher kurz vorstelle und die jeweils dazugehörigen Tagebuch-Einträge oder Videos verlinke.

Wie geht es Euch mit solchen Kritzelbuch-Projekten?
Teilt Ihr diese Leidenschaft?
Wenn Ihr mögt, schreibt mir gern in den Kommentaren, ob Ihr auch schon einmal ein Zeichenbuch gefüllt habt und wie Ihr diese Reise empfunden habt.

Hier ist die kunterbunte Liste meiner 20 Zeichenbücher für Euch:

1. Mein erstes Kritzel-Leporello entstand im Jahr 2014, als ich die Video-Workshop-Reihe Intuitives Zeichnen für ULRIKE HIRSCH TV drehte. Ihr findet ein paar Einblicke in das Buch in diesem Tagebuch-Eintrag (mit YouTube-Video). Und wenn Ihr mich auf der gesamten Zeichen-Reise begleiten wollt (vom Anfang bis zum Ende), besucht gern den Video-Workshop Mein Zeichenbuch für Euch auf ULRIKE HIRSCH TV.

2. Mein erstes Zeichentagebuch führte ich in der Zeit von Dezember 2014 bis September 2015.
Dieses Buch hatte ich fast überall dabei – im Zug, im Garten, im Café, im Urlaub – und immerzu kritzelte ich mit allem, was ich gerade dabei hatte, hinein. Manchmal klebte ich auch Dinge hinein, und ich nutzte äußerst vielfältige Materialien zum Zeichnen. Es war eine schöne Zeit und das 144seitige Buch war für mich wie ein guter Freund, der mir stets mit offenem Herzen zuhörte. Es gibt einen Tagebuch-Beitrag mit YouTube-Video, in dem ich durch dieses abwechslungsreiche Zeichenbuch blättere.

3. Das erste Hiddenseer-Zeichenbuch wurde im September 2015 von mir gefüllt.
Alle 19 Seiten sind im Urlaub entstanden, sogar teilweise mit Ostseewasser aquarelliert. Im dazugehörigen Tagebuch-Eintrag findet Ihr weitere Infos und auch ein YouTube-Video, in dem ich durchs Buch blättere. Jedes Mal, wenn ich durch dieses Büchlein blättere, erlebe ich ein paar Minuten Ostsee-Urlaub auf Hiddensee.

4. Im Oktober 2015 waren wir im Rahmen eines Kunst-Projektes noch einmal auf Hiddensee.
In dieser Zeit füllte ich ein kleines Zeichenbuch, das ich spontan auf der Insel besorgte. Das Buch hatte außergewöhnlich saugfähiges Papier, auf dem die Tusche aus meinem Pinselstift unglaublich (bis hin zu unkontrollierbar) gut verlief. Das Buch enthält Blitz-Zeichnungen, die ich jeweils innerhalb von 2 – 5 Minuten anfertigte. Ich verwendete nur etwas Wasser und meinen Tusche-Pinselstift. Von diesem Büchlein gibt es kein Video, doch ich teile hier gern ein paar Fotos mit Euch.

5. Als nächstes kleckste und kritzelte ich wieder ganz intuitiv ein kleines Leporello voll – in den Rauhnächten 2016/2017.
Es trägt den Titel Erdwesen & andere Seltsamkeiten. Im gleichnamigen Tagebuch-Beitrag gibt es neben weiteren Infos auch ein YouTube-Video, in dem ich Euch das Leporello zeige.

6. Anfang 2017 füllte ich ein weiteres Zeichenbuch im Rahmen meiner 30-Tage-Zeichen-Challenge, die ich Euch im kostenlosen Kreativ-Espresso #06 auf ULRIKE HIRSCH TV vorstelle.
Darin geht es darum, 30 Tage lang täglich etwas zu zeichnen, das wir in der Umgebung mit unseren physischen Augen sehen.
Außerdem findet Ihr im dazugehörigen Tagebuch-Eintrag ein paar Hintergrund-Infos zum spielerischen „Dinge-Zeichnen“ und zur 30-Tage-Challenge, die Ihr natürlich jederzeit auch selber ausprobieren könnt.

7. Im Sommer 2017 entstand mein FARBEN ESSEN-Buch.
In dieser Zeit diente mir das kreative Umgehen mit Farben als wertvolle Nahrungsquelle. Es war so eine erstaunliche Erfahrung, die Buchseiten mit bunten Farben zu bereichern, dass ich im Anschluss den Kreativ-Espresso #08 drehte. In diesem Video lade ich Euch dazu ein, das Farben-Essen ebenfalls einmal auszuprobieren.
Es ist ein einfaches, unbeschwertes und lebensfrohes Projekt, das uns mit den Farben und unserer Spiel-Lust verbindet.

8. Im Herbst 2017 widmete ich mich intensiv meinem BOOK OF BLUE, einem wunderschönen Zeichenbuch, in dem ich nur mit der Farbe Blau arbeitete.
Im dazugehörigen Tagebuch-Eintrag findet Ihr alle Infos dazu sowie ein YouTube-Video, in dem ich durchs Buch blättere. Es ist eine spannende Idee, ein Zeichenbuch nur mit einer Farbe oder einem Farbspektrum zu füllen.

9. Von September 2017 bis September 2018 führte ich ein Zeichentagebuch.
In dieser Zeit war ich viel unterwegs und hatte meist nur das Büchlein und ein paar Stifte dabei. Das Buch war mir in dem Jahr ein treuer Freund und Begleiter, und ich habe darin oft ein paar ruhige Momente inmitten einer sehr bewegten Zeit gefunden. Es gibt einen Tagebuch-Eintrag dazu samt YouTube-Video, in dem ich durch das vollendete Buch blättere. Weitere Tipps und Anregungen zur Herangehensweise, die ich in diesem Buch gepflegt habe, findet Ihr im Kreativ-Espresso #13 über die VORHER-NACHHER-Wunder.

10. Ende 2017 entstand mein kunterbuntes Schnipsel-Kritzel-Buch, das ich im Kreativ-Espresso #15 auf ULRIKE HIRSCH TV mit Euch teile.
Dieses farbenreiche und lebendige Projekt begleitete mich damals durch die oftmals dunkle und regnerische herbst-winterliche Jahresabschlusszeit, und es inspirierte dank YouTube besonders in der Lockdown-Zeit 2020/21 zahlreiche Menschen auf der ganzen Welt.

11. Im Mai 2019 füllte ich ein Zeichenbuch mit Washitape-Illustrationen.
Dies war ein ganz privates Kritzel-Projekt, das ich unterwegs genoss. Es erforderte nicht viel Materialaufwand und schenkte mir jeden Tag Freude. Weitere Infos, Materialtipps und auch ein YouTube-Video findet Ihr im dazugehörigen Tagebuch-Eintrag.

12. Mein nächstes Zeichen-Projekt füllte kein Buch, sondern eine Streichholzschachtel.
Ich lasse dies jedoch trotzdem als Buch-Projekt gelten, da eine Streichholzschachtel für mich ebenso ein „Schatzkästchen“ ist. Diese beinhaltet viele kleine Mandalas, die 2019 im Rahmen meiner Dreharbeiten für die Video-Workshop-Reihe Freie Mandalas spielend leicht erschaffen entstanden. Dieses Projekt braucht definitiv nur wenig Platz und noch weniger Material. Es gibt ein YouTube-Video, in dem ich Euch die kleinen Mandalas zeige, und auch einen Tagebuch-Eintrag über die Entstehung der Video-Reihe.

13. Im September 2019 verbrachten wir wieder einmal unseren Urlaub auf der Insel Hiddensee.
Dabei führte ich ein Reise-Zeichen-Tagebuch, das ich Euch in meinem Kreativ-Espresso #16 mit dem Titel Kritzeln statt Knipsen vorstelle. Es ist ein wunderbares Urlaub-Kreativ-Projekt, das ich Euch von Herzen empfehle – nicht nur für Urlaubszeiten!

14. Im Februar und März 2020 widmete ich mich intensiv dem Intuitiven Porträtieren und füllte so ein ganzes Leporello-Zeichen-Buch.
Die Entstehung der Porträts habe ich von Anfang bis Ende gefilmt. Ihr findet dazu zwei Einträge mit YouTube-Videos in meinem Tagebuch: im 1.Teil zeige ich Euch, wie die Gesichter auf dem Papier entstehen und ihre Form annehmen, und im 2. Teil seht Ihr, wie ich Konturen, Ornamente und andere Details hinzufüge. Diese Herangehensweise fasziniert mich noch heute. Ihr findet dazu auch einen Video-Workshop mit dem Titel Intuitive Porträts auf ULRIKE HIRSCH TV.

15. Zum Sommeranfang 2020 schnappte ich mir ein weiteres Leporello – diesmal jedoch ein sehr kleines! – in der Größe 5 x 5 cm.
Zuerst kleckste ich spontan mit Aquarelltuschen hinein und anschließend habe ich die Klecksereien mit verträumten Details versehen. Alles weitere dazu findet Ihr im entsprechenden Tagebuch-Eintrag und – ja! – auch ein YouTube-Video, in dem ich Euch das Leporello ganz aus der Nähe zeige.

16. Im Juli und August 2021 entstand mein Teegezeiten-Zeichenbuch.
Es enthält 27 Zeichnungen, die auf Teebeutel-Schnipsel-Botschaften basieren. Von diesen habe ich jeweils eine ausgewählt und eine Buchseite damit gestaltet. Im dazugehörigen Tagebuch-Eintrag findet Ihr alle Hintergrund-Infos sowie das YouTube-Video, in dem ich für Euch durchs Buch blättere. Viel Freude beim Teetrinken!

17. Im Juli 2022 tauchte ich wieder einmal ganz in ein Urlaubs-Projekt ein: ich füllte eine Streichholzschachtel mit intuitiv illustrierten Porträts.
Dieses Projekt stelle ich Euch ausführlich im Kreativ-Espresso #22 auf ULRIKE HIRSCH TV vor. Außerdem gibt es ein 4minütiges YouTube-Video, in dem ich Euch alle Porträts aus der Schachtel zeige, im dazugehörigen Tagebuch-Eintrag. Dieses Projekt ist ebenfalls sehr beliebt und wurde seitdem schon von zahlreichen Kreativlingen in die Tat umgesetzt.

18. Vom September 2022 bis März 2023 füllte ich ein weiteres Zeichentagebuch mit lebendigen Strukturen.
Dieses Buch war mir ein halbes Jahr lang ein treuer Begleiter. Das Besondere an diesem Exemplar ist, dass es schwarze Seiten hat. Das habe ich vorher noch nie ausprobiert, und es war eine besondere Erfahrung, in der dunklen Zeit des Jahres mit leuchtenden Stiften auf schwarzem Untergrund zu zeichnen. Auch für dieses Buch gibt es einen Tagebuch-Eintrag mit YouTube-Video, so dass Ihr an meiner Reise teilhaben könnt.

19. Im Frühjahr 2023 entstand mein Zeichenbuch 11 BEGEGNUNGEN.
Es ist ein kleines Büchlein, das auf elf Doppelseiten jeweils zwei Porträts enthält. Ihr seht schon, das spielerische Porträtieren kehrt immer wieder. Gesichter und die ihnen innewohnenden Geschichten sind einfach zu faszinierend. Alles über dieses Büchlein sowie das YouTube-Video dazu findet Ihr in diesem Tagebuch-Beitrag.

20. Zu guter Letzt folgt noch ein Zeichenbuch voller Pinselstift-Zeichnungen, das ich bereits im Jahr 2019 begann, doch erst im Oktober 2023 vollendete.
Für dieses Zeichenbuch verwendete ich nur einen schwarzen Pinselstift, mit dem ich freie Mandalas, Porträts und andere intuitive Kritzeleien hineinzeichnete. Auch hierfür gibt es einen Tagebuch-Eintrag mit Material-Tipp und YouTube-Video.

Dies war meine Zeichenbuch-Liste für Euch. Ich freue mich, wenn Ihr darin Anregungen findet, vielleicht sogar das eine oder andere Projekt aufgreift und Euch selber auf die Reise begebt.

Und soll ich Euch etwas verraten?

Das nächste Zeichenbuch liegt schon bereit!

Es ist ein ganz besonderes. Mein Liebling hat es extra für mich gebunden. Es enthält viele farbig gestaltete Papiere, und jede Seite ist anders. Ich freue mich sehr darauf, dieses Buch zu beleben!
Sobald es fertig ist, lasse ich es Euch natürlich gern wissen! 🙂