Heute möchte ich Euch eine kleine, einfache Zeichen-Meditation mit Euch teilen. ♥

Die Zeiten sind turbulent. Viele Menschen erleben in den letzten Monaten eine große Unsicherheit und vielleicht sogar unerwartete Verluste in verschiedenen Lebensbereichen.
Ob es uns persönlich betrifft oder ob wir mit unserem Umfeld mitfühlen – jeder von uns geht anders damit um.

Doch wenn im Außen alles wirbelt und bebt, ist es hilfreich, in unserem Inneren eine stille, stabile Mitte zu etablieren, in der wir Klarheit, Halt und Kraft finden und die es uns ermöglicht, in herausfordernden Situationen angemessen und förderlich zu denken, zu fühlen und zu handeln.
Für das Stärken unserer Mitte gibt es unzählige Tipps und Herangehensweisen. Ich habe in den letzten Monaten eine entdeckt, die erstaunlich einfach und wirkungsvoll ist.

Es ist das Zeichnen einfacher Formen oder Figuren mit farbigen Stiften, die ich immer wieder in der gleichen Reihenfolge verwende – so wie in einem Farben-Kreislauf.

Es funktioniert folgendermaßen:

Ich suche mir ein paar Stifte und lege sie in der gewünschten Reihenfolge auf meinen Zeichenplatz. Die Art der Stifte ist ganz Euch überlassen.
Dann nehme ich auf einer Seite einen der Stifte weg, zeichne damit eine Form und lege den Stift anschließend auf der anderen Seite der Reihe wieder an. So wiederholt sich die Reihenfolge der Farben immerzu. Es ist wie ein meditativer Kreislauf, ein Rhythmus, eine heilsame Ordnung, die aus vielen leuchtenden Farben besteht.

Hier könnt Ihr sehen, wie ich auf diese Weise eine Seite in meinem schwarzseitigen Kritzelbuch fülle.
Ich nutze die Gelly Roll Moonlight Pens der Firma SAKURA. Sie leuchten wunderbar auf dem schwarzen Papier. Natürlich könnt Ihr diese Meditation auch auf weißem Papier durchführen – in dem Format, das gerade für Euch passt. 🙂

Für die unten abgebildete Seite verwende ich etwa 20 Farben, mit denen ich immerzu in der gleichen Reihenfolge Dreiecke zeichne. Die Formen wiederholen sich, der Farben-Kreislauf ebenso. Es ist wohltuend, in diesem Rhythmus eine stabile und dennoch lebendige Ordnung zu erleben.

Eine weitere Variante dieser Farben-Kreislauf-Zeichen-Meditation ist die Spirale.

Die folgende Seite habe ich mit einer Spirale erfüllt, die sich aus vielen farbigen Trapezen zusammensetzt. Der Kreislauf entfaltet sich farbenfroh und spiralförmig nach außen.

Falls Ihr in der Spirale ein wenig Dynamik und Abwechslung wünscht, könnt Ihr -wie auch ich es getan habe- mit der Breite der Spirale spielen. Der stetig wiederkehrende Rhythmus der Farben gibt Halt und Stabilität. Somit ist es gut möglich, die Spirale etwas ungleichmäßig zu gestalten, falls es sich andernfalls zu starr anfühlt.

Eine dritte Variante dieser Meditation ist die „Perlenkette„.

In diesem Fall zeichne ich Kreise, also Perlen, in den sich stetig wiederholenden Farben. Zwischen den Kreisen habe ich mit dem weißen Stift Punktelinien gesetzt – als Kette, auf der die Perlen aufgefädelt sind. Die Abwechslung entsteht hierbei durch die unterschiedlichen Größen der Kreise sowie durch die fließenden Bewegungen der Punktelinie.

Es ist nicht nötig, dass so viele Farben verwendet werden. Diese Herangehensweise funktioniert auch gut mit weniger Farben.

Als nächstes seht Ihr eine Variante, in der ich mit etwa 10 Farben gearbeitet habe. Ich begann mit gerade Linien, die sich dann mehr und mehr gewellt und gekräuselt haben. In dieser Zeichnung ist der stabile Farben-Rhythmus die haltgebende Komponente.

Zum Abschluss zeige ich Euch noch eine Variante, die weitaus freier und verspielter ist, in der ich jedoch den gleichbleibenden Farben-Rhythmus beibehalten habe: ein Farben-Kreislauf-Mandala.

Ich begann in der Mitte und habe mich kreisförmig nach außen entfaltet.

Ich weiß, viele von uns Kreativlingen lieben es, frei und wild auf dem Papier zu spielen und zu komponieren.
Möglicherweise engt Euch der hier vorgestellte Ansatz in Eurer Schaffenskraft etwas ein. Das ist verständlich.
Dennoch gibt es Situationen, in denen vielleicht genau diese Zeichen-Meditation Menschen etwas Ruhe und Halt schenken kann. Aus diesem Grund freue ich mich, sie erwähnt zu haben.

Es ist ein ähnliches Prinzip wie das Ausmalen, das heilsame Füllen von bereits erschaffenen stabilen Räumen mit selbst gewählten Farben und Qualitäten. Doch nicht jeder mag Ausmal-Bilder.
(Falls doch, habe ich hier ein paar schöne Exemplare im Kunst-Shop für Euch! 🙂 )

Manch einer liebt Farben, hat jedoch gerade keine Lust oder Kraft, aufwendige Kompositionen zu erschaffen und will auch nichts Vorgegebenes ausmalen. In diesem Fall sind die lebendige Farben-Spirale, eine „Perlenkette“ oder andere Farben-Kreislauf-Zeichnungen eine schöne und hilfreiche Idee.

Ich wünsche Euch eine ruhige, stabile und freudvoll schwingende Mitte – heute und an allen Tagen, die noch folgen. ♥