Hin und wieder erhalte ich E-Mails oder Kommentare von Menschen, die das Heilsame Intuitive Malen entdecken, ausprobieren und dabei ihrer eigenen Unzufriedenheit und Frustration anstatt der erwarteten Freude und Leichtigkeit begegnen.
Heute möchte ich daher eine meiner Antworten mit Euch teilen und hoffe, dass diese Euch hilft, falls Ihr ähnliche Gedanken habt oder Euch beim Heilsamen Intuitiven Malen von Euren Zweifeln behindert fühlt. ♥
Hallo Ulrike,
ich finde deine Videos wirklich schön und habe mir auch schon einige gekauft, um selber mit dem Heilsamen Intuitiven Malen zu beginnen. Leider muss ich zugeben, dass bei Dir alles so einfach und selbstverständlich aussieht. Ich schaffe das so nicht. Wenn ich Linien male, sind diese überhaupt nicht fließend. Meine Formen lassen zu wünschen übrig. Ein Mallehrer würde nun sagen, dass sie lebendig aussehen und spannend. Du vielleicht auch. Doch ich bin einfach nur frustriert darüber und kann dabei nichts Schönes finden. Sicherlich geht es nicht nur mir so. Ich ärgere mich, dass ich mir die Videos gekauft habe.
Das was Du beschreibst, ist mir durchaus vertraut (siehe Illustration, diese entstand während meines Studiums in einer sehr blockierten Zeit).
All das, was ich heute in meinen Workshops weitergebe, basiert auf eigenen Erfahrungen. Das heißt, auch ich kenne diese Frustration, die Blockiertheit und Unzufriedenheit. Und ich erlebe diese auch in meinen Mal-Workshops bei Teilnehmern.
Das ist völlig normal. Beim Intuitiven Malen begegnen wir unseren inneren Monstern, Kritikern, Saboteuren usw. Und ein sehr mächtiges „Monster“ ist der eigene Anspruch, der macht, dass wir mit unseren Bildern und Zeichnungen alles andere als zufrieden sind. Dieser Anspruch kann viele verschiedene Ursachen haben.
Der Kreativitätsfluss eines jeden Menschen ist so einzigartig wie seine Geschichte.
Es geht beim Heilsamen Intuitiven Malen, wie Du in meinen Videos sicher gehört hast, um das Loslassen, um das absichtslose Malen und vor allem um den liebevollen Umgang mit uns selbst. Ich verstehe, dass es Dich aufregt, wenn Mallehrer sagen, dass Deine Linien „spannend aussehen“. Es mag zwar wahr sein, doch in Deiner Position ist das sicher nicht hilfreich. Wenn in meinen Mal-Workshops jemand an diesem Punkt ist, helfe ich ihm aus dieser Blockade herauszukommen, indem ich mit ihm zusammen aus dem alten Muster ausbreche. Das tue ich auf verschiedenen Wegen, je nachdem, was die Situation erfordert. Doch genau das ist es, wofür ich da bin: als Begleiter durch Blockaden.
Es gibt viele Möglichkeiten, die eigenen inneren Monster zu überlisten und so die alten Blockaden zu durchbrechen. Ich kann über die Ferne leider nicht sagen, wo genau die Ursache in Deinem Fall liegt. Meine Video-Workshops stelle ich als „kreative Starthilfe“ zur Verfügung, damit Ihr zuhause und ganz unkompliziert das Heilsame Intuitive Malen erleben könnt. Falls Du jedoch immer wieder an einen Punkt kommst, wo es klemmt und Du nur frustriert bist, so empfehle ich Dir, einfach mal „live“ mit mir zu malen. Vielleicht in einem Workshop oder einem Kreativ-Coaching? Wenn wir uns sehen, kann ich viel besser mit Dir arbeiten als über ein Video, in dem ich Euch alle anspreche.
Wie gesagt, ich kann über die Ferne nichts genaueres sagen, doch ich kann Dir ein paar Tipps geben, die Du vielleicht beherzigen möchtest:
1. Wichtig ist, dass Du es immer wieder tust.
Das ist ein Rat, den ich all meinen Workshop-Teilnehmern unentwegt gebe.
Um wieder mit unserer ureigenen Kreativität vertraut zu werden, ist es wichtig, dass wir sie in unseren Alltag integrieren und uns so oft wie möglich Zeit nehmen zum Malen und Zeichnen. Ganz egal, was dabei rauskommt. Hauptsache wir tun es. Mit der Zeit entwickeln wir ein Empfinden dafür, was uns hilft und wo es uns hin zieht. Nicht zu schnell aufgeben! Wenn der Frust kommt, lass ihn zu und krakele ruhig auch ein paar Blätter voll.
In meinen Video-Workshops „Den richtigen Anfang finden“ und „Mit Liebe zeichnen“ findest Du gute Anregungen für das unkomplizierte Kritzeln im Alltag. Wenn das „Meditative Mandala-Malen“ eher Dein momentaner Weg ist, findest Du auch dazu eine Video-Reihe.
Wenn Du immer wieder Deine Kreativität nährst, Dir Zeit nimmst, um sie zu leben, so wird sie es Dir danken. Du gewinnst Leichtigkeit, Vertrautheit und auch gewisse Fähigkeiten im Umgang mit Deinen Lieblingstechniken. Das ist ganz natürlich und unvermeidbar. Wenn wir etwas immer wieder tun, werden wir besser. (Erinnern wir uns beispielsweise an das Laufen-Lernen. 🙂 Mittlerweile können wir sogar hüpfen, tanzen oder auf einem Bein springen.)
2. Ich hab es schon angedeutet: KRAKELN!
Hab den Mut zum „Hässliche-Bilder-Malen“.
Erlaube Dir, ein paar gewollt hässliche Bilder zu malen. Das Wort „hässlich“ meine ich ganz wertungsfrei. Wir haben in unserer Kindheit so oft versucht, schöne Bilder zu malen, liebe Kinder zu sein und immer alles richtig zu machen, um gelobt zu werden. Es fällt uns oft schwer, mit Absicht und voller Kraft das genaue Gegenteil zu leben. Doch darin liegt eine große Befreiung. Wenn Du magst, probiere das aus. Male einen ganzen Block mit Krakel-Bildern voll und schau Dir an, was Deine inneren Monster machen.
3. Bitte vergleiche Deine Zeichnungen nicht.
Sie sind genauso einzigartig wie Du.
Wenn meine Linien und Formen so fließend wirken, dann liegt da daran, dass ich seit 37 Jahren nichts anderes tue. Ich bin so vertraut mit den Arbeitsmitteln, dass jede Linie „sitzt“. Und das liegt daran, dass ich es immer wieder tue (siehe Punkt 1).
Zum liebevollen Umgang mit uns selbst gehört auch, dass wir aufhören, so sein zu wollen wie andere. Wir können uns gern inspirieren lassen oder andere sogar als Vorbild ansehen. Doch dabei sollten wir nie vergessen, uns selber liebevoll in den Arm zu nehmen und uns zu sagen, dass wir gut sind so wie wir sind. So stärken wir uns und sind gleichzeitig offen für bereichernde Impulse von außen.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar hilfreiche Antworten und Anregungen geben und wünsche Dir Geduld, Freude und Vertrauen auf Deinem weiteren Weg. ♥
Von Herzen,
Ulrike
Liebe Roswitha,
Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich, dass du Dich mit Deinen Monstern anfreundest und immer weiter machst. 🙂 Große Dinge wachsen langsam, und es braucht seine Zeit, bis die Menschen einen finden. Wichtig ist, dass Du Dich nicht entmutigen lässt und mit Freude dran bleibst. Viel Erfüllung und Erfolg dabei wünsch‘ ich Dir!
Ulrike
Hallo Ulrike ,
habe das auch schon öfter probiert, mittlerweile gefallen mir diese Kritzeleien und ich sehe meine Monster darin erst gestern wieder und sie fangen an mir zu gefallen.
Ich male und abreite kreativ seit 30 Jahren als Kind habe ich es nicht soviel gemacht weil meine Cousinen es eh immer besser konnten so wurde es mir gesagt (ups ein Monster ) genau diese Äuserungen begegnen mir immer wieder.
Was ich auch spannend finde ist : Ich wurde gefragt ob ich einen Intuitiven Malkurs machen würde habe mich über deine Seite vorbereitet und alles schön gerichtet und Flyer gemacht dann hat sich keiner Angemeldet alle hatten dann was anderes vor. Spüren die Menschen ,dass es etwas tiefer geht ?? Ich werde aufjedenfall weitermachen. Herzlichst Roswitha
Liebe Kerstin, ich freu mich über Deine Worte. Bitte bleib dran und folge Deiner Mal-Lust! 🙂 Ich wünsche Dir ganz viel Freude, Leichtigkeit und Geborgenheit dabei.
Dein Artikel tut soo gut, liebe Ulrike. Ich wollte schon aufgeben, obwohl ich diesen Drang und die unbändige Lust spüre zu Malen. Wegen meiner Blockade dachte ich, da brennt ein falsches Feuer in mir. Das passte für mich nicht zusammen.
Ich nehme deine Tipps zu Herzen und bleibe dran. 🙂 DANKE!!
Liebe Grüße
Kerstin
Genau, Rahel! Danke für Dein Feedback! Auf dass es fließt und sprießt – in alle Richtungen! 🙂
DANKE für Deine Worte, Ute. Freut mich sehr. Ja, wir ALLE brauchen diese Erinner-Michs. 🙂 Letzendlich geht’s doch immer nur um das Eine. 😉
Hallo liebe Ulrike…….mir ging es auch schon so, dass ich gern fließend ,leicht und locker – so wie du- malen würde, deswegen freue ich mich jetzt über deine Gedanken. ….das rückt doch einiges zurecht, denn ich habe längst nicht soviel Maljahre wie du auf dem Buckel?. Was mir aber am gutesten tut, ist, dass du nicht müde wirst, auf die Selbstliebe zu verweisen. Der Dreh-und Angelpunkt! : Einen liebevollen Umgang mit mir erproben, wieder und immer wieder, achtsam dafür sein, wenn schon wieder “ die Strenge“ , die mit dem erhobenen Zeigefinger dominiert. …..und sie verwandeln, sie aufweichen, mich selber in den Arm nehmen und wohlwollend, zart und tröstend anerkennen, was ist. Das ist nicht immer leicht…und ich vergesse es auch oft….umso besser, wenn du uns erinnerst??. Danke !
Liebe Ulrike
DANKE für diesen genialen Blog-Beitrag. Entspricht genau meinen Erfahrungen mit den lieben Monstern, die den Fluss manchmal stören. Und es ist wie du schreibst: Machen, machen, machen… – bis der Kopf schweigt, die Linien flüssiger und die Formen frecher werden 😉 oder so bleiben, wie sie sind und auch so SEIN dürfen!!!
Herzliche Grüsse
Rahel